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Madinia
 
 
Freud' und Leid in Menschenobhut

 

 

 
Für den Erhalt einer lebenswerten Welt

Leiden die Tiere unter der Haltung in Menschenobhut?

Diese Frage kann man problemlos mit einem klaren "Jein" beantworten. Wir wollen das sehr konkret untersuchen - das Ergebnis sollte auch Anregungen geben für die Einrichtung von zeitgemässen Tiergehegen.

Was bedeutet eigentlich "leiden"?

Natürlich ist es sehr schwierig herauszufinden, was "leiden" denn eigentlich bedeutet. Da besteht zweifellos die Gefahr, dass man den Massstab für die Leiden im Bereich von Leiden ansiedelt, die wir Menschen als schlimm empfinden. Tiere aber denken nicht in moralischen Kategorien wie "Freiheit", sondern "zuerst kommt das Fressen". Während also Freiheitsentzug für die meisten Menschen eine schwere Strafe ist unter der sie massiv leiden, muss das für Tiere nicht gelten. Wichtiger ist die Möglichkeit, individuell und als Art zu überleben.

Was nicht bedeutet, dass Tiere in Menschenobhut nicht vielleicht leiden, obwohl sie die Möglichkeit zur Fortpflanzung und damit zum Arterhalt haben. Aber man muss versuchen, sich auf die für die Tiere wirklich wichtigen Fragen zu konzentrieren.

Erfolgreiche Nachzucht = artgerechte Haltung?

Die Erfahrung, dass Tiere sich in Menschenobhut fortpflanzen, bedeutet keineswegs, dass sie artgerecht gehalten werden. Die zahlreiche Nachkommenschaft von Säugetieren im Gehege bedeutet bestenfalls, dass die Futtermischung einigermassen stimmt und dass die Tiere physisch gesund sind - zumindest gesund genug, damit vor allem die Männchen in Fortpflanzungsstimmung kommen. Insbesondere bei Affen und vielen Huftieren beruht die Nachkommenschft in Menschenobhut zumindest sehr häufig schlichtweg auf Vergewaltigung der Weibchen (die es aber auch in freier Wildbahn gibt, wenn auch weniger oft, weil die Weibchen sich besser in Sicherheit bringen können)

Bei nestbauenden Tieren - vor allem also bei Vögeln - ist das schon günstiger: Die Vergewaltigung ist (rein physisch) sehr viel schwieriger und führt nicht zwangsläufig zum Nestbau und weiter zur Pflege der Nachkommen. Bruterfolge bei Vögeln sind also durchaus ein Zeichen dafür, dass die Haltung nicht so schlecht sein kann. Was aber widerum nicht bedeutet, dass die Vögel unter der Haltung nicht vielleicht doch leiden:

Hellrote Aras (Arakangas) im Flug

Wer einmal erlebt hat, wie Kraniche in Trupps von mehreren Dutzend Tieren 1000 m hoch in der Thermik segeln oder wie raumgreifend die Balzflüge von Blauracken oder Kiebitzen sind, der wird vermutlich recht nachdenklich, wenn er diese Arten (die alle problemlos in Menschenobhut zu halten und zu vermehren sind) in der Voliere eines Tierparks sieht. Und selbst Papageien, die wir doch alle eher als flugfaule Kletterkünstler zu kennen glauben, sind in Wirklichkeit Vögel, bei denen sich ein erheblicher Teil des Soziallebens in der Luft abspielt.

Dieser Madinia-Beitrag wird so bald wie möglich weiter ergänzt.

 

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