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Die Perspektive - es wird eng für die Menschheit Sie sind hier: Startseite > Weitere Themen > Perspektive |
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Achtung: Dieser Betrag wird auch weiterhin noch bearbeitet. Er ist ursprünglich am 5.3.13 entstanden als Antwort auf eine Frage in einem Internetforum. Wir haben diese Frage hier aufgegriffen und noch weiter verfolgt, weil es sicherlich eine der entscheidenden Fragen für die Menschheit ist Welche Perspektive ergibt sich für den Planeten, für seine Natur und für die Menschheit? Was passiert, wenn es so weiter geht? Vermutlich wird es nicht "so weitergehen", denn die Menschheit kämpft um's Überleben. Dieser Kampf ist in einem sehr viel fortgeschritteneren Stadium, als die meisten Menschen auch nur ahnen, geschweige denn wahr haben wollen. Alle Simulationen über einen Anstieg der Meere um einige Dezimeter in den nächsten 100 Jahren sind für die Katz: Die Menschheit wird in weniger als 100 Jahren in ihrer bisherigen Form als gestaltendes Kulturwesen vermutlich nicht mehr existieren. Es wird dann noch Menschen geben, aber sie werden ganz anders leben, als heute. Die Zukunft ist nicht die Fortsetzung der Vergangenheit. Wenn das so wäre, wäre eine Prognose relativ leicht: Der Anstieg des Meeresspiegels ist recht gut zu prognostizieren. Das Verschwinden der tropischen Regenwälder ebenfalls (sie haben einen enormen Einfluss auf das weltweite Wetter). Auch das Aussterben der Tier- und Pflanzenarten kann man einigermassen vorausberechnen. Nach übereinstimmender Auffassung der Wissenschaftler verschwinden täglich mehrere Arten für immer, die noch nicht mal entdeckt und beschrieben worden sind. Das sind alles sehr unerfreuliche Aussichten, aber die Menschheit könnte sich eventuell anpassen. Ob es noch Nashörner oder Ara-Papageien, Okapis oder Koalas gibt, wird bald niemanden mehr interessieren. Oder interessiert es jemanden (ausser die wenigen Fachleute), dass viele Arten in Deutschland in den letzten 50 Jahren ausgestorben sind? Man hat ja wichtigeres zu tun, als sich um Kampfläufer oder Birkhühner, irgendwelche Kröten oder Schmetterlinge zu kümmern . . . . Naturwissenschaftlich gesehen sind es vor allem drei Aspekte, die schon in wenigen Jahren zum zentralen Problem der Menschheit werden: Energiemangel, Rohstoffmangel und die Ernährung. Es ist keine Neuigkeit: Die weltweiten herkömmlichen Energiereserven werden in berechenbarer Zeit erschöpft sein. Darunter verstehen wir vor allem Holz (als Energieträger), Kohle, Erdöl und Gas. Daneben gibt es allerdings noch einen fast unerschöpflichen Vorrat anderer Energieträger: Wasser, Wind, Sonnenenergie, Biomasse, Blitze, Atomkraft, Geothermie (Erdwärme), die Wärme tieferer Erdschichten, die in Form von Vulkanismus erfahrbar wird und noch einiges mehr. Einige dieser Energieträger sind noch nicht beherrschbar (Blitze) oder bergen grosse Langzeitgefahren (Atomkraft). Bei fast allen alternativen Energien stecken die Entwicklungen noch in den Kinderschuhen, weil man den Energieverbrauch weltweit unterschätzt hat und geglaubt hat, dass man mit den herkömmlichen Energien endlos lange hinkommt. Ausserdem hat man sich zeitweilig stark auf die Atomkraft verlassen, die sich allerdings als Sackgasse erweist. Das z.Zt. viel diskutierte Fracking ist der verzweifelte Versuch, auch den letzten Tropfen Saft aus der Erde herauszupressen. Es wird die Energieprobleme vielleicht für ein paar Jahre in den Hintergrund drängen, aber dann wird das Deseaster um so grösser sein. Für Deutschland rechnet man etwa 12 Jahre Energiereserven, die dadurch gewonnen werden können. Lächerliche 12 Jahre - weniger, als seit der Jahrtausendwende vergangen sind. Gerade so viel Zeit, wie jemand bis zum Abi zur Schule geht. Und welche Umweltschäden dadurch auftreten, weiss bisher niemand - aber wir machen's einfach mal . . . Die Saudis sind da realistischer: Sie wissen, dass ihre Öl-Vorräte bald erschöpft sind und versuchen, ihr Land umzubauen, wollen zum entscheidenden Wissenschaftsstandort werden. Das zweite Problem ist der Rohstoffmangel. Man nehme nur mal das Beispiel Zinn, denn dafür liegen ziemlich genaue Zahlen vor über die bekannten Vorkommen einerseits und den Zinn-Verbrauch andererseits. In weniger als 16 Jahren werden sämtliche bekannten Zinn-Vorkommen restlos erschöpft sein. Alle bedeutenden Metalle (Gold, Silber, Kupfer etc.) werden in ihren natürlichen Vorkommen in weniger als 30 Jahren völlig ausgebeutet werden. Das sind zumindest die offiziellen Schätzungen der Fachleute. Um dir diese Zeitspanne zu verdeutlichen: Es ist nur wenig länger, als z.B. seit der Liquidierung der DDR vergangen ist. Ein schlichter Bahnhofsneubau dauert fast so lange - der Bahnhof in Stuttgart wird (falls er jemals fertiggebaut werden sollte) etwa diese Bauzeit gehabt haben. 30 Jahre - das ist die Projektierung und Fertigstellung einer neuen Autobahn oder eines grösseren Provinzflughafens. Komme also bitte niemand und versuche zu erklären, dass wir in 30 Jahren eine Lösung für die Rohstoffprobleme gefunden haben werden. Das ist eine Illusion! Der
Abbau von Manganknollen aus den Weltmeeren ist sehr teuer - nach
heutigem Kenntnisstand zu teuer, um den Rohstoffbedarf der Welt zu decken. So wird man vor allem versuchen müssen, den Rohstoff-Verbrauch zu senken und zu versuchen, Schrott zu recyceln. Der Versuch, Ersatzstoffe zu entwickeln, verschiebt das Problem im Prinzip nur von einem Rohstoff auf einen anderen. Wir werden dem Thema Rohstoffe hier auf Madinia noch eine eigene Seite widmen, denn es ist eines der drängendsten Probleme nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass ein grosser Teil der Rohstoffreserven in Ländern liegt, die nicht zum "westlichen Lager" gehören. Es bahnen sich also wieder Kriege an. Das Ernährungsproblem: Der Hunger in der Welt ist in den letzten Jahren grösser geworden - die Weltbevölkerung wächst schneller, als die Anbauflächen vergrössert werden können - selbst wenn man rücksichtslos alle Wälder abholzt. Wir verfeuern Nahrungsmittel zu Agrarsprit - um in den Industrieländern mehr Energie zu bekommen und um dort irgendwelche völlig unsinnigen "Klimaziele" zu erreichen. Aus westlicher Sicht sind Hungersnöte z.Zt. ein humanitäres Problem. Sozusagen eine Aufgabe für "Brot für die Welt" oder eine grosse Fernsehschau, bei der wenige Millionen Euro an Hilfsprojekte in den unterentwickelt gehaltenen Ländern gespendet werden. Sofern bei solchen Sendungen wirklich was übrigbleibt (die beteiligten Stars wollen ja schliesslich auch leben . . . ) und die verbliebenen Hilfsgelder wirklich bei den Hungernden ankommen, ist die Hilfe nicht mal ein Tropfen auf den heissen Stein: Bei etwa 2 Milliarden z.Zt. betroffenen Menschen bedeutet eine 2-Millionen-Euro-Spende einen Betrag von einem Zehntel Cent pro Person! Der Verfasser will solche Spenden nicht abwerten, aber man muss das Ganze doch realistisch sehen. Aber der Hunger klopft mittlerweile auch in den Industrienationen an die Tür. Die Humanität muss also schon hier beginnen. Und auch in Europa nehmen die Verteilungskämpfe an Schärfe zu - man sieht es an den Auseinandersetzungen in Südeuropa, also in den Ländern, in denen die Ausbeutung der Menschen durch die Banken und Konzerne und ihre Wasserträger in der Politik schon weiter vorangeschritten ist, als in Deutschland. Diese Auseinandersetzungen lassen sich bisher noch durch die Regierungen kanalisieren, vermutlich aber nicht mehr lange. In weniger als 10 Jahren werden diese Kämpfe so eskalieren, dass die Menschen ihre Herrscher entweder davonjagen oder durch militärische Macht unterdrückt werden. Beides wird zu Chaos und Gewalt führen. Auch diese Probleme deuten also auf Krieg und Bürgerkrieg hin - letztlich auch in Deutschland. Die oben geschilderten zugegebenermassen recht düsteren Prognosen werden zu einer permanenten Wirtschaftskrise von schwer vorstellbarem Umfang führen. Vermutlich werden die, die heute arm sind, damit besser klar kommen, als die, denen es heute gut geht: Diese Leute wissen nämlich, wie es ist mit Autos zu fahren, für die man keine richtigen Ersatzteile bekommt. Sie wissen auch, wie es ist, gar kein Auto zu haben. Das wird für die Menschen in den heute hochentwickelten Ländern eine Umstellung werden, mit der sie wahrscheinlich nicht umzugehen wissen. Die wirtschaftliche Entwicklung (bzw. Nicht-Entwicklung) wird zu neuen und schlimmen Kriegen führen. Das wird vielleicht sehr interessant, denn es werden die Rohstoffe fehlen, um konventionelle Kriege zu führen. Cyberkrieg und (bei der konventionellen Waffentechnik) Drohnentechnik sind Antworten, die schon heute versucht werden. Ist die Welt denn überhaupt noch zu retten? Es sieht echt schlecht aus. Kaum jemand wird bereit sein, so radikal umzukehren, wie es nötig wäre, denn das würde zu einer erheblichen Einschränkung unserer Lebensqualität führen. Und zwar sofort, also in den nächsten 5 - 10 Jahren. Ausserdem wäre die Voraussetzung ein radikaler politischer Wandel, um die zu stoppen, die an der Misere schuld sind. Aber schon die planmässige Senkung der wirtschaftlichen Leistung der Volkswirtschaften um mindestens 2% pro Jahr wäre ein wichtiger Schritt. Er wäre noch nicht die endgültige Lösung, aber dafür mit keinerlei Einschränkungen der Lebensqualität machbar und es müssten keine Arbeitsplätze abgebaut werden. Ganz ausschliessen sollte man die Möglichkeit einer Rettung der Welt aber nicht (denn die Hoffnung stirbt zuletzt). Es ist eine Frage, ob die jungen Menschen von heute (die ja die hier skizzierte Entwicklung unmittelbar und am eigenen Leib erfahren werden) ihre Verantwortung erkennen oder glauben, dass die Party endlos weitergeht. |
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